Eine besondere therapeutische Herausforderung im Schädelbasis-Bereich stellen Gefäßmissbildungen (Aussackungen/Aneurysmen) dar. Da es sich dabei um Schwachstellen unseres Gefäßsystems handelt, können sie platzen und eine Blutung verursachen, die das Gehirn wie einen Film überzieht (Subarachnoidalblutung).
Die Überlebenschancen bei dieser Blutung liegen bei lediglich 50 %. Bei den überlebenden Patienten kommt es häufig zu neurologischen Defiziten.
Durch hohen Blutdruck oder Blutverdünnung kann es auch zu einer Blutung in das Hirngewebe (intrazerebrale Blutung) kommen.
Bis vor wenigen Jahren wurden Patienten erst nach dem Platzen eines Aneurysmas akut behandelt, dank MRT kommt es mittlerweile aber zunehmend zu „Zufallsbefunden“. Mithilfe der konventionellen Angiographie (Gefäßröntgen) sowie der CT-Angiographie kann die Struktur des Aneurysmas festgestellt werden.
Zwei Behandlungsmöglichkeiten schließen das Risiko der desaströsen Blutung weitestgehend aus: Die operative Ausschaltung mittels Clip sowie der endovaskuläre Verschluss über sogenannte Coils (coiling).
Eine andere Form der Blutung kann zwischen der Hirnoberfläche und der harten Hirnhaut (Dura mater) auftreten. Bei diesem Subduralhämatom (SDH) unterscheidet man zwischen einer akuten und einer chronischen Ausprägung. Die Ursache für dieses Hämatom ist im Falle des akuten SDH ein schweres Trauma, beim chronischen SDH hingegen genügt ein Minimaltrauma, an das sich viele Patienten gar nicht mehr erinnern können.
Die Symptome können – ähnlich wie bei einem Tumor – ganz verschieden sein. Bei einem akuten SDH muss der Schädel für die Behandlung weiträumig geöffnet werden (Trepanation), wobei die Prognose meist schlecht ausfällt. Die Prognose der chronischen SDH, bei der der Bluterguss über ein Bohrloch entleert wird, ist deutlich besser. Reicht diese Entleerung nicht aus, so kann allerdings noch eine Schädel-Öffnung (Trepanation) notwendig sein.
Auch zwischen Schädelknochen und harter Hirnhaut kann es aufgrund eines Traumas zu einer Blutung, dem sogenannten Epiduralhämatom, kommen. Die Ursache ist dabei entscheidend für die Prognose – wird ein Blutgefäß der Hirnhaut (Arteria meningea media) verletzt, so kann sich das Hämatom rasch ausbreiten und eine Notoperation notwendig machen, um den entstehenden Druck auf das Gehirn abzubauen. Wenn ein Bruchspalt des Knochens die Ursache ist, ist die Entwicklung langsamer und die Blutung oft geringer.